Quick Start Guide: Inbetriebnahme SOTO – Kartierung und Modellierung
Roboter
29. August 2024
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Der mobile KLT-Roboter SOTO schließt die Lücke zwischen automatisierten Lagern und automatisierten Produktionslinien. SOTO wurde für eine intuitive Einrichtung und Inbetriebnahme konzipiert. Er versetzt Sie und Ihr Team in die Lage, selbstständig – ohne eine externe technische Überwachung – automatisierte Versorgungsprozesse zu etablieren bzw. diese im laufenden Betrieb flexibel anzupassen.
Dieser Leitfaden beschreibt die einfachen Schritte zur Inbetriebnahme von SOTO in Ihrer Produktion und konzentriert sich dabei auf zwei Schlüsselphasen: Kartierung und Modellierung Ihrer Arbeitsumgebung.
Schritt 1: Kartierung der Arbeitsumgebung für SOTO
Während der Kartierung, erstellen Sie mit dem Magazino Flottenmanager (MFM) eine präzise Lokalisierungskarte der Produktionsumgebung. Diese Karte dient SOTO als Grundlage für die autonome Navigation und sorgt dafür, dass er sich stets sicher in dieser Umgebung bewegt.
Der MFM ist die Software, die Ihnen einen umfassenden Überblick über Ihre Roboterflotte und deren Prozessleistung verschafft. Der Flottenmanager bietet u. a. folgende Vorteile:
- Durchführung des gesamten SOTO-Inbetriebnahme-Prozess, unabhängig vom technischen Know-how, insbesondere in Hinblick auf Kartierung und Modellierung
- Eigenständiges Anpassen der Arbeitsumgebung für den Roboter während des laufenden Betriebs
- Einfache und kostengünstige Integration in bestehende IT-Landschaft, durch Unterstützung von Funktionen wie Materialverfolgung
- Flexible Integration mit VDA5050 Master Controllern und Skalierbarkeit mit anderen mobilen Robotern (AMRs)
Starten wir mit der Kartierung der Arbeitsumgebung für den SOTO – ein einfacher und gradliniger Prozess:
Manuelle Steuerung des Roboters zur Kartierung
Der Kartierungsvorgang beginnt damit, dass Sie SOTO auf dem Display in den Kartierungsmodus schalten und den Handheld-Controller anschließen. Dieser fühlt sich ähnlich an wie eine Spielkonsole.
Steuern Sie jetzt SOTO manuell mit dem Controller durch alle relevanten Arbeitsbereiche Ihrer Produktion.
Aufzeichnung der Arbeitsumgebung
Während Sie SOTO durch die Produktion navigieren, sehen Sie auf dem Display des Roboters wie sich die Karte in Echtzeit formt.
Die Laserscanner des Roboters, die sich auf dem Dach und an der Antriebsbasis befinden, erstellen eine zweidimensionale Aufnahme der Umgebung.
Dabei erfüllen die Scanner unterschiedliche Aufgaben für die Wahrnehmung des SOTO für seine Umgebung.
Laserscanner für sicheres Navigieren und Orientieren im Raum
Die Laserscanner an der Unterseite von SOTO arbeiten auf einer Höhe von 12 cm. Sie erfassen beim Kartieren die direkte Umgebung und Lage der Übergabestationen. Im laufenden Betrieb werden diese Sensoren ausschließlich für Sicherheits- und Navigationszwecke verwendet.
Da sich die Umgebung in Bodennähe oft verändern kann, liefert der Laserscanner auf dem Dach, montiert in 2,2 m Höhe, im Kartierungsprozess statische Strukturen wie Wände und Säulen.
Lokalisierung des Roboters im laufenden Betrieb
Im laufenden Betrieb helfen diese Daten SOTO, sich in der dynamischen Umgebung zuverlässig zu orientieren und seinen Standort zu identifizieren. Dazu vergleicht SOTO die erstellte Karte kontinuierlich mit den aktuellen Messwerten der Laserscanner. Dieser Prozess wird als Lokalisierung bezeichnet.
Die Lokalisierung erfolgt in erster Linie mit dem oberen Laserscanner aufgrund seiner großen Reichweite und der Fähigkeit, feste Strukturen zu erkennen.
Vorbereitung der Arbeitsumgebung für den Kartierungsprozess
Je realistischer die Kartierung erfolgt, desto besser das Ergebnis der Modellierung.
Für eine präzise Erfassung ist es daher wichtig, dass sich Regale und andere permanente Hindernisse beim Kartieren an der vorgesehenen Position befinden und gut vorbereitet sind.
So stellen Sie sicher, dass die erfasste Umgebung der späteren Arbeitsumgebung möglichst genau entspricht und SOTO effizient arbeiten kann.
Ist die Kartierung abgeschlossen, geht es mit dem Modellieren am PC oder Laptop weiter.
Schritt 2: Modellierung der Arbeitsumgebung für SOTO
In der Modellierungsphase definieren Sie im Magazino Fleet Manager (MFM) die Arbeitsumgebung auf der zuvor aufgezeichneten Karte. Diese wird automatisch in den MFM hochgeladen.
Sie fügen der Karte jetzt Wegpunkte, Übergabestationen, Sonderzonen und anderen Orientierungspunkten hinzu. Vor allem aber stellen Sie die 3D-Informationen bereit, die SOTO für die Interaktion mit den Übergabestationen, wie z. B. Förderbänder und Regale, benötigt.
Der Modellierungsprozess umfasst folgende Schritte:
- Definieren der Arbeitsumgebung
- Modellieren der Regale und Platzieren auf der Karte
- Hinzufügen von Fahrwegen, Verkehrsrichtung und Verkehrsregeln
- Festlegen von Parkpositionen und Ladepunkten
- Setzen von „Zäunen“, d.h. Korridoren, die für das Manövrieren freigegeben sind
- Hinzufügen von virtuellen Hindernissen
- Definieren von speziellen Geschwindigkeitsbereichen, z. B. kritische Bereiche, in denen SOTO langsamer fahren soll
Modellierungs-Prozess im Magazino Fleet Manager
Navigieren Sie am Bildschirm zum Bereich „Karten“ und öffnen Sie die gespeicherte Karte. Nutzen Sie die virtuellen Roboter, um Fahrwege und deren Breite (Zäune) einzuzeichnen. Das sind die Bereiche, in denen SOTO fahren und manövrieren kann.
Für Produktionsbereiche mit eingeschränktem Platzangebot können Sie zudem Verkehrsregeln festlegen, z. B. Langsamfahrzonen oder Einbahnverkehr.
Hier werden auch Ladestationen und Parkzonen definiert.
Modellierung von Regalen für einen automatisierten Materialfluss
Damit SOTO das KLT-Handling optimal ausführen kann, ist es besonders wichtig, Übergabestationen präzise zu platzieren und deren Eigenschaften festzulegen. Definieren Sie z. B. ob es sich bei der Station um eine Quelle oder Senke handelt, wie viele Ebenen und Fächer das Durchlaufregal hat und welche KLT-Größe jeweils gegriffen werden soll.
Diese Definition stellt im Zusammenspiel mit dem am SOTO integrierte Barcode-Scanner sicher, dass der Roboter die richtigen KLTs aufnimmt und abgibt.
Erleben Sie die Inbetriebnahme in diesem Video
Inbetriebnahme von Logistikroboter SOTO
Bevor Sie SOTO in den live-Betrieb schicken, überprüfen Sie final, dass alle Fahrwege frei sind, der Realität entsprechen und alle Objekte korrekt platziert sind. Sobald Sie zufrieden sind, speichern und aktivieren sie das Umgebungsmodell. SOTO nutzt ab sofort die aktualisierten Informationen für seine Navigation.
Bei Änderungen in Ihrem Produktionslayout können Sie das Umgebungsmodell jederzeit schnell und ohne weitere technische Unterstützung anpassen.
Dies trägt zur Vereinfachung der Arbeitsabläufe, zur Reduzierung von Ausfallzeiten und zu Kosteneinsparungen bei. Kurzum gewährleistet diese Eigenständigkeit und Flexibilität einen effizienten Roboterbetrieb und ein konstantes, automatisches KLT-Handling in ihrer Produktion.
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